Aus der Familiengeschichte
 
 
 
 
 
Osnabrück - Mölln
 
 
 
 
Als 1648 am Ende langer Verhandlungen auch in Osnabrück die Friedensglocken läuteten, werden unter den Bürgern die zum Gottesdienst gingen, auch das Ehepaar Schuckmann aus der Hasestraße gewesen sein. Er, Hermann (III)[1] war damals 38 Jahre alt. Schon 12 Jahre zuvor hatte er die Geschäfte und das Haus vom Vater übernommen, dem das Haus ebenfalls von seinem Vater [2]  vererbt worden war. Hermann Schuckmanns Ehefrau ist die Tochter des Ratsenators Georg v. Lengerke
 
[3]. Leider sind weitere Einzelheiten zu ihr  und der Vorname nicht bekannt.  Aber man kann annehmen, dass ihre elterliche Familie hochgestellten Persönlichkeiten der verschiedenen Delegationen in ihrem Hause Gastfreundschaft und Logis angeboten hatte.
 
Wenn Hermann Schuckmann an diesem geschichtsträchtigen Tag zurückblickte, so wird er wahrscheinlich an einige Verwandte gedacht haben, die in den zurückliegenden Jahrzehnten, wegen ihrer  Zugehörigkeit zur neuen lutherischen Konfession, ihre Heimatstadt verließen. So im Jahre 1634 sein Onkel Johann Schuckmann, ehemals Senator Osnabrücks, der nach Lübeck gegangen und dem sein Verwandter Hugo Schuckmann sieben Jahre später nachgefolgt war. Beide Männer hatten sich der „wahren Religion des Vaterlandes“ angeschlossen und in der Fremde Ansehen und Wohlstand erworben
 
[4]
Ein weiterer Onkel, der jüngere Bruder seines Vater, Heinrich,[5]  war nach den Studienjahren nicht mehr in die Heimat zurückgekehrte. Seit langer Zeit bekleidete er das Amt eines ordentlichen Professors der Universität Rostock. Er und seine Frau Anna geb. Stechow, sie entstammte  einer wohlhabenden Patrizierfamilie, hatten im Frühsommer des Jahren 1648 ihren mittleren Sohn Heinrich
 
[6]  zu den Verwandten nach Osnabrück in das Haus in der Hasestraße geschickt. Hier sollte der junge Jurist bei den Friedensverhandlungen zuhören, vielleicht auch dem Vater aus erster Hand davon berichten. Doch noch vor Abschluss der Verhandlungen war Heinrich am 26. August 1648 im Hause seines Vetters verstorben. Man hatte ihn dort beigesetzt, wo schon zahlreiche Verwandte früherer Generationen zur letzten Ruhe gebettet worden waren.
 
 
 
 
Zuvor bereits  waren acht der neun Geschwister Heinrichs in Rostock verstorben. Und so kam es, dass in der zweiten Mecklenburger Generation der „ehemals Osnabrücker Schuckmanns“, nur der 1616 in Rostock geborene Hermann
 
[7] die Linie fortsetzte.
 
 
 
 
 
Hermann (IV.) stieg, den Spuren seines Vaters folgend, in hohe Ämter auf und ging später an den Hof des Mecklenburgischen Herzogs Gustav Adolf in Güstrow. Er heiratete Margarethe Lembke, Tochter eines Rostocker Senators. Ihren ältesten Sohn, der im Jahre des westfälischen Friedens geboren wurde, ließen sie auf den Namen Heinrich taufen.
 
 
Heinrich (II.)
 
[8] studierte die Rechte an den damals bekannten ausländischen Universitäten, wurde Regierungsrat am Hof des Herzogs, erwarb im März 1694 das Allodialgut Mölln zusammen mit seiner Frau Catharina geborene v. Schütz.
 
 
 
 
 
Heinrich (I), 1582 in Osnabrück als Kaufmannssohn geboren, war als Theologe und Jurist nach Mecklenburg gegangen,
 
 
Hermann (IV), 1616 bereits in Rostock geboren, konnte auf eine glänzende Karriere als Professor zurückblicken und seinem Sohn
 
 
Heinrich (II) ermöglichen, neben der guten juristischen und theologischen Bildung, einen großen Grundbesitz – Mölln - zu erwerben.
 
 
 
 
Aus westfälischen Kaufleuten waren Mecklenburger geworden.

[1] Hermann III  Seite 75  Familiengeschichte von 1932
[2] Hermann II  S. 37 ebd.
[3] Ein Sohn a. d. Ehe, wird evangelischer Pastor von Marien Drebber
[4] Die Lübecker  ab S. 39 Kapitel IX ebd.
[5] Heinrich (1) Seite 77 ff, ebd.
[6] Heinrich (1) Seite 78 und 79 ebd.
[7] Hermann (IV) Seite 79 ebd.
[8] Heinrich (II) Seite 82 ebd.
 
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